Neue Ideen, beiläufig
Der Herbst bringt Ruhe, unser Leben verlagert sich mehr nach innen, das Außen ist weniger fordernd, die Hühner gehen zeitig schlafen, die frühe Dunkelheit schenkt uns Zeit am Abend.
Noch ist es Nachmittag, mein Mann Andreas und ich machen eine Pause am Kamin. Wir reden gerade über das Webinar, das ich mitmache, das Blogtoberfest von Judith Peters, und darüber, dass ich doch endlich den Vorsatz, ein wenig aus dem Alltag des Schriftstellenhauses zu plaudern, umsetzen könnte.
Autorin A kommt aus der Küche: Esst ihr grade Sauerkraut?
Ingrid: Nein, würde aber gut zum Essen passen.
Autorin B schaut von ihrem Laptop hoch: Ach, darüber schreibe ich grade, dass wir gewisse Verbindungen so verinnerlicht haben, dass ein Geruch die Erinnerung an etwas anderes hervorruft. Quod erat demonstrandum.
Die beiden Autorinnen A und B, Andreas und ich sitzen zufällig zur selben Zeit in der Gaststätte vor dem Kamin. Autorin B arbeitet hier, weil sie das Feuer liebt und ihr der Geräuschpegel einer kleinen Unterhaltung nichts ausmacht, im Gegenteil, sie sogar mehr fokussiert.
Autorin A kam gerade aus ihrem Zimmer mit der Bemerkung, dass sie sich ganz schön eingeigelt habe in ihrem Schreiben.
Beneidenswert, sage ich, das würde ich auch gerne wieder mal machen – und gehe hoch an meinen Schreibtisch, nehme ein A3-Blatt und fange an.
Dafür habe ich mir Hilfe und vor allem Motivation geholt, und zwar bei Judith Peters. Von ihr stammt die „To-Want-Liste“:
Was ich noch machen möchte – meine To-Want-Liste für das vierte Quartal 2025
- Schreiben
- Mich täglich eine Stunde meinem Werk widmen. (Also das tun, was ich meinen Coachees empfehle.)
- Meine eigene Stimme für die Blog-Beiträge finden. (Jede Woche ausprobieren.)
- Meinen Text „Es ist Zeit“ fertigstellen. (Sollte machbar sein und wird guttun.)
- Wirken
- Einen neuen „Dranbleiben“-Kurs entwickeln und bis Ende November die Termine für 2026 festlegen. (Eine große innere Herausforderung.)
- Die Resonanz auf die Angebote des Schriftstellerhauses vergrößern. Neue Wege suchen und ausprobieren. (Ein altes Thema, muss neu angepackt werden.)
- Sichtbarkeit
- 1x wöchentlich einen Blog-Beitrag erstellen. (Challenge!)
- Mehr Textbeiträge auf Social-Media posten. (Realistisch, wenn der erste Punkt erfüllt wird.)
- Profil, Kompetenzen und Wirkungen konsequent posten. (Hand in Hand mit vorangehendem Punkt.)
- Ordnung
- Zwei Räume in der Elstermühle als Wirtschaftsräume herrichten. (Eine sehr unbequeme Angelegenheit.)
- Mein Wohnzimmer von herumstehenden Kisten befreien. (Herausfordernd, aber notwendig.)
Nachdem ich für diese Liste ein paar Punkte notiert und die Seite gebaut habe, gehe ich wieder hinunter in die Gaststätte zum Kamin. Die beiden Autorinnen sind wieder in ihren Zimmern verschwunden, um weiterzuarbeiten. 20 Seiten in dreieinhalb Tagen, sagt C, stolz und erleichtert, als ich sie zum Bahnhof fahre. Eineinhalb Stunden Zugfahrt hat sie noch, bevor der Alltag mit Arbeit und Kindern, Ehrenamt und politischem Engagement sie wieder voll einnimmt und keine Zeit mehr zum Schreiben bleibt.
Der Anfang ist gemacht!